Noel: „Starkes Spiel am Anfang, erster Satz war unglaublich. Im zweiten Satz waren wir vorne, haben aber dann nachgelassen. Der dritte Satz war knapp, kann man gewinnen oder verlieren. Es tut gut zu wissen, dass wir auf dem Niveau mitspielen können.“
Matthias: „War eine super Erfahrung, können einiges mitnehmen vom Turnier, hat Spaß gemacht.“
Spiel um Platz 7: Krassnig N./Glatz AUT [1] vs. Meius/Kais EST [8]
Der 1,96m große Grafensteiner Noel und der 1,81m große Hartberger Matthias Glatz trafen im Spiel um den 7. Platz auf Estland, die sich in der Loser Round den Israelis Hadar/Day hatten geschlagen geben müssen. Mit druckvoller Service- und Angriffsleistung bauten sich die Österreicher zu Beginn einen kleinen Vorsprung auf. Die Jungs wirkten sehr konzentriert und fokussiert. Noel erhöhte den Druck am Netz, durch einwandfreie Blocks lagen die Esten 7-12 hinten, nahmen das Timeout. Die Überlegenheit des rot-weiß-roten Teams setzte sich fort, mit 17-10 kamen sie dem Satzgewinn immer näher. Noel dominierte eindrucksvoll am Netz, gewann jedes Netzduell mit seinem estnischen Counterpart. Mit dem Break zum 21-11 holten sie die Österreich eindrucksvoll Satz eins.
Im zweiten Satz schlichen sich bei den Österreichern Flüchtigkeitsfehler ein. Sie führten zwar, doch weniger dominant als in Ausgabe eins. 12-9 las sich der Zwischenstand zum Technical Timeout am Scoreboard. Dann wieder ein paar Flüchtigkeitsfehler bis zum Timeout Österreich nach dem Ausgleichspunkt der Balten: 16-15. Weiter ging es mit dem Ausgleich und der Führung für Estland. Doch ihre Nerven hielten nicht, Ausgleich durch die Österreicher, Timeout. Dann Satzball Estland, doch das Service geht ins Out. Nach einem Netzfehler des Team Österreich ging der zweite Satz mit 21-23 an die Gäste, das Match in die Verlängerung.
Side-outs dominierten diesen dritten Satz zu Beginn. Mit einer tollen Verteidigung holten sich die Esten die erste 2-Punkte-Führung, Österreich nahm bei 7-9 das Timeout. Die Spannung hielt auch Vizeweltmeister Alex Horst auf der VIP-Tribüne nicht am Sitzplatz. Nun hatten die Balten neues Selbstvertrauen gewonnen, führten 8-11. Matthias mit dem Punkt, nur mehr zwei Punkte. Doch die Esten steckten nicht zurück, punkteten erneut. Dann Servicefehler, Netz und nur mehr ein Punkt. Mit dem Side-out der erste Matchball gegen Österreich, doch der Ball ging ins Out, Timeout Estland. Auch der zweite Matchball wurde nichts, dann wieder Estland und diesmal passte er: 14-16. Krassnig/Glatz werden Achte.
Loser Round: Krassnig N./Glatz AUT [1] vs. Versteegen/Ooijman NED [7]
Bei starkem Wind trafen die Österreicher in der Loser Round auf die Niederländer Kyran Versteegen/Siem Ooijman. Erst eine von den Holländern heftig kritisierte Ass-Entscheidung des Referees führte zur Führung für Österreich, mit 11-10 gingen die Teams ins Technical Timeout. Bis dahin war die Partie sehr ausgeglichen gewesen. Die Holländer, die sich gestern in zwei Sätzen den auf Zwei gesetzten Russen beugen hatten müssen, ließen jedoch nicht nach. Sie erhöhten den Druck, gingen in Führung und bauten diese auf vier Punkte aus. Nun brauchten sie nur mehr den Vorsprung verwalten, holten sich mit 18-21 den ersten Satz.
Noel und Matthias mussten nun etwas ändern und das taten sie. Mit druckvollem Service und perfektem Side-out lagen sie bald 11-4 vorne. Nach der Timeout Niederlande dasselbe Bild: Österreich weiter dominant und sicher. Nun war es an Österreich zu verwalten. Mit 21-8 holten sich die ÖVV-Youngsters souverän Satz zwei. Die Worte des Betreuers Harald Dobeiner nach dem ersten Satz waren die richtigen gewesen.
Im dritten Satz waren die Niederländer wieder im Match, es wurde ein ausgeglichenes Match: 5-5 – ein Side-out-Krimi. Kein Team konnte ein Break nutzen: 12-12. Mit dem Side-out erster Matchball Niederlande, Matthias schlägt ins Netz, mit 13-15 war der Satz entschieden. Sieg für die Niederlande, die nun um Platz 5 spielen durften, die Österreicher um Platz 7.
ÖVV-Betreuer Harald Dobeiner: „Super Leistung von den Burschen für die kurze Vorbereitung und die Umstellung im Team. Sie haben immer besser zusammengefunden und sich toll durchs Turnier gekämpft. Ein Hoch auf die medizinische Abteilung von Dr. Reinhard Schmidt, der Matthias gut wieder hinbekommen hat, obwohl er eine Zerrung hat. Trotz der zwei Niederlagen haben wir gesehen, dass wir mit der europäischen Spitze mithalten können und denken jetzt schon an die U19-WM 2020.“
Bergers Gesamtbilanz: „Bei den Damen war klar, dass wir nicht die Dichte haben, die wir uns wünschen. Mit einem Team aus der Gruppe und einer tollen Leistung mit knapper Niederlage um Platz 9 haben Beccy Rihs und Verena Janka den 17. Platz geholt und sich mit einem guten Spiel verabschiedet. Die anderen 4 Mädels sind 2003 und jünger (Marie Bruckner sogar 2004) und haben somit mindestens eine weitere Möglichkeit, eine U18-EM zu spielen und sind wesentlich jünger als manch andere Spielerinnen. Sie haben durchaus eine Talentprobe abgegeben und wir werden uns natürlich intensiv auf die nächsten Europameisterschaften vorbereiten.
Bei den Herren haben Krassnig/Glatz sicherlich ein unglaubliches Turnier gespielt. Sie hatten die große Chance ins Halbfinale zu kommen und um Medaillen zu spielen. Letztlich wurde es der 8. Platz und sie können sehr stolz auf sich sein. Schön zu sehen, wie weit sie mit ihrer Technik bereits waren.
Hiedl/Kitzinger kamen immer besser ins Turnier und haben in einem unglaublichen letzten Gruppenspiel die starken Ukrainer geschlagen und gezeigt was sie können. Jacob Kitzinger ist ebenfalls 2003 geboren und nächstes Jahr noch berechtigt.
Stockhammer/Berger kamen aus der Gruppe und stellten mit Tim Berger überhaupt den jüngsten Teilnehmer. Das Potential ist schon da, aber das Programm gehört auf breitere Beine gestellt.
50 Prozent der Teams haben die Gruppenphase überstanden, eines hat einen Diplomplatz erreicht. Das spiegelt auch in etwa unserer Stärker wider. Wir brauchen definitiv eine größere Dichte und Jugendliche, die früher sowohl Indoor als auch Beachvolleyball spielen, denn die großen Nationen sind uns im Bereich Programm und langfristige Planung einen großen Schritt voraus. In dem wir nun auf den Jahrgang 2004 mit einem Drei-Jahresprogramm setzen, um bei den Youth Olympic Games und den U19-Weltmeisterschaften 2022 vorne dabei zu sein, hoffen wir, die Lücke ein wenig schließen zu können.“