38 (Doppler) und 36 Jahre jung, zwei Europameistertitel (Doppler), achtfacher (Doppler) und dreifacher (Horst) Österreichischer Meister, dreifache Olympia-Teilnehmer und Sieger in Baden 2012 und 2018. Seit Beachvolleyball im Strandbad Baden international gespielt wird, ist Horst mit dabei (5x Silber – 2005, 2006, 2010, 2014, 2017, 2x Gold – 2012, 2018). So viel Erfahrung stellte sich den jungen Russen im Finalspiel in den Weg.
Von Beginn an lief alles für die Österreicher. Nicht nur die Welle ging beim Technical Timeout durch das Stadion am Centercour zu Baden, auch der Hauch der Erinnerung an das Finale des Vorjahres. Doppler/Horst übernahmen das Ruder im Side-out-dominierten ersten Drittel. Bei der technischen Auszeit freuten sich mehr als 1.600 Fans über eine 12-9-Führung für die Österreich. Trotz dem einen und anderen Mini-Break kontrollierten die Routiniers aus Österreich souverän das Match. Mit 21-16 sicherten sich die regierenden Vizeweltmeister den ersten Satz und schritten so Richtung Titelverteidigung.
Weil die Vizeweltmeister danach nicht mehr ganz so druckvoll servierten, verlief der zweite Satz zunächst ausgeglichener. Mit einer 11-10-Fürhung ging es für die Österreicher in die technische Auszeit. In der heißen Phase fanden sie aber wieder zu ihrer Topform, erhöhten die Schlagzahl und zwangen so die jungen Russen zu einigen Fehlern. Diese Unkonzentriertheit nutzten Clemens und Alex eiskalt aus – und verteidigten mit einem 21-17-Satzsieg den Worldtour-Titel in Baden.
Clemens Doppler: „Es ist viel schwieriger einen Titel zu verteidigen, als ihn das erste Mal zu holen. Aber man sieht, dass man bei so einer Stimmung noch einmal ein paar Prozent mehr geben kann. Es ist einfach grandios hier zu spielen.“
Alex Horst: „Baden ist jedes Jahr eines der ganz großen Highlights. Es macht so viel Spaß vor diesen Fans zu spielen. Und wir sind richtig stolz, dass wir wieder Gold geholt haben.“
BRONZE-MATCH
Im kleinen Finale traf das österreichische Duo Huber-Dressler erneut auf die Spanier Alejandro Huerta Pastor und César Menéndez Ortego. In der Gruppenphase konnten die Österreicher noch klar gewinnen. Der erste Satz startete sehr ausgeglichen. Spaniens Nummer Eins gelang eine Serie mit starkem Service, welches auch andere Teams bereits in Bredouille gebracht hatte. Sie bauten sich eine 7-10 Führung auf. Nach einem Time-out konterten die Österreicher und es gelang ihnen auf 10-10 auszugleichen. Obwohl die ÖVV-Herren immer einen Punkt voraus waren, ließen die Spanier nicht locker und holten sich erneut die Führung zum 18-17. Den 1. Satzball verwerteten die Spanier mit einem Netzroller-Service.
Im 2. Satz konnten sich die Österreicher zu Beginn eine Führung sichern, aber die Herren von der iberischen Halbinsel lieferten eine Wahnsinnsshow ab. Trotz einer 9-6-Führung holten die Spanier auf, da das Service kaum unter Kontrolle zu bringen war. Kopf-an-Kopf kämpften beide Teams um die Bronze Medaille. Bei einem Rückstand von 16-17 packte Christoph zwei Monsterblöcke aus, um die 18-17-Führung zu erlangen. Unter Druck schlichen sich bei den Spaniern Eigenfehler ein. Mit einem mächtigen Block belohnte sich Christoph und beendeten den Satz mit 21-18.
Der dritte Satz verlief von Anfang an auf Augenhöhe. Die Teams pushten sich gegenseitig. Eine unglaubliche Rally beendete Xandi mit einem Angriff zwischen die spanischen Spieler. Und auch den nächsten Punkt verwertete er ohne Schulterzucken. Aber die Spanier zogen nach einem sehr präzisen Shot auf 9-5 davon. Die Österreicher ließen nicht locker. Xandi Huber zeigte seine Fähigkeiten als Verteidigungsmaschine und belohnte sich mit dem Anschlusspunkt zum 12-13. Sogar einen Matchball erkämpften Huber/Dressler. Doch die Spanier setzten zum Endspurt an und gewannen den Entscheidungssatz 16-14.