HERREN
DOPPLER/HORST
Sie sind zwar nach der Setzliste nur Nummer drei, doch zählen die Vizeweltmeister von Wien 2017 und Vorjahressieger von Baden als die Favoriten des BADEN OPEN 2019. Der 2m große 38-jährige Doppler, zweifacher Europameister, und der 26-jährige, 1,85m große Horst – beide dreifache Olympiateilnehmer – trafen in ihrem Auftaktmatch auf die Russen Petr Bakhnar/Yury Bogatov. Side-outs dominierten das Spiel – und schließlich Doppler/Horst. Satz 1 ging nach Überlegenheit am Netz, in der Verteidigung und auch beim Service an die Titelverteidiger: 21-17. Nach kurzer Unkonzentriertheit zu Beginn von Satz 2, stellten die für den 1. Badener Beachvolleyball Verein (BBV) spielenden DH die Rangordnung wieder her, ließen den Russen dann jedoch unnötige Chancen und gewannen „nur“ mit 21-19.
Die Titelverteidiger aus Österreich gegen Mariusz Prudel/Mikolaj Miszczuk (POL) hieß die Begegnung um den Viertelfinaleinzug. Nach einem ersten Abtasten drehte das heimische Team auf, mit einem Ass stellte Horst auf 6-3. Zum 9-4 legte der Doppel-Europameister Doppler mit einem weiteren Ass nach. Dann ging es im wahrsten Sinne Schlag auf Schlag. Bald lagen die BBV-Spieler sieben Punkte vorne (14-7). Mit der Überlegenheit kam ein wenig Leichtfertigkeit ins Spiel der Österreicher. Mit 21-17 sicherten sich Clemens und Alex jedoch Satz 1. Mit konsequent druckvollem Service zeigten die Golden Boys von 2018 auch in Satz zwei, wer Herr im Haus am Centercourt zu Baden ist – zur Begeisterung des vollen Stadions. Beim Technical Timeout stand es bereits 15-6! Die Polen hatten dieser Machtdemonstration nichts entgegenzusetzen, knickten völlig ein. Die Vizeweltmeister zeigten diesmal keine Schwächen, siegten eindrucksvoll mit 21-10 und zogen als Gruppensieger direkt ins Viertelfinale ein.
Doppler: „Es macht unheimlich Spaß vor dieser Kulisse. Baden ist die perfekte Vorbereitung auf die WM in Hamburg.“
ERMACORA/PRISTAUZ
Nach der verletzungsbedingten Aufgabe von Seidl/Waller sind der 25-jährige Ermacora und der 23-jährige Pristauz die neue Nummer eins des Turniers. In ihrem ersten Spiel trafen der gebürtige Innsbrucker, 2,03 m groß, und der gebürtige Grazer, 1,92m groß, auf Jakob Windisch/Samuele Cottafava aus Italien. ‚Klar im Griff‘, so konnte man den ersten Satz zusammenfassen: 21-13. Auch Satz zwei brachte dasselbe eindeutige Ergebnis mit 21-13.
Ausgeglichen begann das Match um den direkten Aufstieg zwischen den „M&Ms“ und Filip Habr/David Lenc (CZE), die zuvor Ageba/Taira (JPN) in drei Sätzen geschlagen hatten. Geprägt von Side-outs ging es bis zur Halbzeit. Mit der Power von Ermacora beim Schlagen und am Block und der Umsicht von Pristauz kam es zur Führung, welche die Österreicher sicher mit 21-16 heim spielten. Satz 2 begann wieder ausgeglichen. Eigenfehler von Ermacora/Pristauz verhinderten eine höhere Führung, es blieb daher spannend. Unter dem Jubel des fast vollen Stadions punktete Mo Pristauz sogar unbeabsichtigt mit dem Kopf. Die Österreicher, zuletzt Neunt-Platziert in Ostrava (4*, POL), gaben sich mit den Tschechen einen beherzten Fight. Dann zwei Satzbälle für die Tschechen, der erste wurde auch genutzt (18-21). Die Vier boten eine tolle Show, begeisterten mit ihren Ralleys. Die M&Ms machten richtig Druck, die Tschechen wurden so zu Eigenfehlern gezwungen. Die erkämpfte 5-Punkte-Führung gaben die Österreicher nicht mehr her und zogen mit 15-9 direkt ins Viertelfinal ein.
HUBER/DRESSLER
Der 33-jährige Huber aus Kärnten und der 25-jährige Dressler machten mit den Slowenen Danijel Pokeršnik/Jure Bedrac mit 21-10, 21-15 in ihrem ersten Match kurzen Prozess.
Von Anfang an konnten sich die österreichischen Herren gegen die Spanier Alejandro Pastor/César Menéndez durchsetzen und hielten immer einen guten Vorsprung. Durch solides Side-out entschieden sie den ersten Satz mit 21-18 für sich. Sie starteten mit einer klaren 4:0 Führung. Nach einem Timeout kamen die Spanier stark zurück und kämpften sich von einem 6:2 Rückstand zurück auf einen 7:7-Ausgleich. Nun war es ein intensives Kopf-an-Kopf-Rennen. Die Österreicher punkteten mit starkem Side-out, die Spanier blieben aber dran. 19-18 für Österreich. Dresser knallte den Ball in die gegnerische Hälfte zum ersten Matchball. Dieser wurde durch einen massiven Block sofort verwertet. Gruppensieg auch für Huber/Dresser: Viertelfinale.
DAMEN
STRAUSS/STRAUSS
Pünktlich um 9 Uhr eröffneten die 23-jährigen Beach-Twins aus Leobersdorf (NÖ) Teresa (2) und Natalie (1) den Hauptbewerb am Centercourt zu Baden gegen Annemieke Driessen/Ilke Meertens aus den Niederlanden. Bei sehr schwierigen Windbedingungen fighteten die Ladies in einem ausgeglichenen ersten Satz um jeden Punkt, mit leichten Vorteilen für das ÖVV-Team. Die Führung spielten sie locker heim, gewannen am Ende deutlich 21-15. Satz 2 ebenso eindeutig, die Staatsmeisterinnen 2017 siegten mit 21-16.
In ihrem zweiten Gruppen-Spiel ging’s gegen Taylor Pischke/Sophie Bukovec aus Kanada. Die Nord-Amerikanerinnen bewiesen sich als schwereres Kaliber. Vor allem am Netz setzten sie die Niederösterreicherinnen unter Druck. Die U20-Vize-Europameisterinnen 2011 stabilisierten sich, wurden sicherer und setzten sich schließlich ab. Kanada konterte, mit Übersicht und gutem Auge holten sich die Straussis mit 21-19 Satz 1. Die Fortsetzung begann ausgeglichen, „Naty“ mit guten Smashs, doch Pischke/Bukovec hielten dagegen. Gute Blocks von „Tessa“ ermöglichten eine 5-Punkte-Führung zum 14-9. Wieder konnten die Kanadierinnen aufholen. Erneut setzten sich die ÖVV-Spielerinnen ab, dann glich Kanada aus: 20-20. Nach einem Servicefehler konnten Pischke/Bokovec den Satzball nicht nutzen, Monsterblock zuerst von Naty, dann von Tessa, brachten den von den Fans erhofften Sieg: 23-21. Die Strauss-Zwillinge stehen im Viertelfinale.
„Es ist echt cool! Es war unser Ziel, aus der Gruppe rauszukommen“, so Tessa. „Die Leute, die einen so puschen, sind ein Wahnsinn. Wir wollen einfach Spaß haben, das ist das Geheimnis“, ergänzte Naty lachend.
SCHÜTZENHÖFER/PLESIUTSCHNIG
Die Nummer eins des Turniers dominierte von Beginn an mit konsequentem Spiel und einem leichten Polster ihre Gegnerinnen Sarah Cools/Lisa Van Den Vonder aus Belgien. Knapp wurde es fast zum Satzende, doch machten die Silber-Gewinnerinnen des Vorjahres Satz 1 dann sicher mit 21-18. In Satz 2 ein ähnliches Bild: gegen Ende der Ausgleich, doch gaben Kathi und Lena – beide 25 Jahre alt – kurz wieder Gas und fixierten mit 21-19 den Sieg.
Das zweite Gruppenspiel der 3*-World Tour-Siegerinnen in Mersin (TUR) aus dem Vorjahr gegen Bahanur Gokalp/Merve Nezir (TUR) begann als Side-out-Krimi. Zur Halbzeit hatten sich die Steirerinnen aber einen 3-Punkte-Vorsprung erkämpft (12-9). Mit der Führung stieg das Selbstvertrauen, bald waren es sechs Punkte Unterschied. Dies ließen sich die beiden nicht mehr nehmen, gewannen klar mit 21-13. In zweiten Satz riss der Faden, die Türkinnen gingen sogar in Führung. Doch mit hohem Energieaufwand – Kathi war nicht gänzlich fit – kämpften sich die Österreicherinnen wieder zurück. Mit einem Smash von Lena holten sie sich nicht nur die Führung zurück, sondern auch gleich den ersten Matchball. Die Türkei schlug ins Netz. Mit 21-17 zogen die Favoritinnen direkt ins Viertelfinale ein.
Schützenhöfer: „Mit dem Druck als Favoritinnen muss man schon umgehen können.“
Plesiutschnig: „Nachdem Kathi nicht ganz fit ist, bin ich sehr, sehr stolz auf meine Partnerin.“
MAROS/MITTER
Tadva Yoken/Sofia Wahlén (SWE) besiegten Patricia Maros/Julia Mitter in drei Sätzen mit 18-21, 21-14, 15-11. Auch im zweiten Gruppenspiel ging es über drei Sätze. Mit 14-21, 21-18, 5-15 besiegten Beata Vaida/Ioana-Alexandra Ordean aus Rumänien die jungen Österreicherinnen, die sich damit aus dem Turnier verabschieden mussten.
KLINGER/KLINGER
Ebenfalls erfolglos blieben Dorina und Ronja Klinger in ihrem Auftaktmatch. Die Steirerinnen mussten sich Katja Stam/Julia Wouters (NED) klar mit 14-21, 17-21 geschlagen geben. Auch im zweiten Gruppenspiel war nichts zu holen. Die Klinger-Schwestern wurden von Urte Andriukaityte/Vytene Vitkauskaite (LTU) mit 1-2 (16-21, 21-17, 11-15) besiegt.
INTERNATIONAL
Von den internationalen Damenteams konnten sich in Pool C die Niederländerinnen Stam/Wouters den Gruppensieg vor den Litauerinnen Andriukaityte/Vitkauskaite sichern. In Pool D ging der Gruppensieg an die noch ungeschlagenen Tschechinnen Olivova/Rehackova. Für eine kleine Überraschung sorgten in diesem Pool auch die als Nr. 12 gesetzten Rumäninnen Vaida/Ordean, die sich mit einem Sieg und einer Niederlage aufgrund des besseren Punkte-Verhältnisses noch den zweiten Gruppenrang holten.