Moritz Kindl/Laurenz Leitner vs. David Åhman/Jonatan Hellvig (SWE)
Als U22-Nationalteam hatten Kindl/Leitner die Quali-Wild Card zugesprochen bekommen. Der 20-jährige Wiener Kindl und der 18-jährige Salzburger Leitner, Sohn des im Stadion Daumen-haltenden ÖVV-Präsidenten Gernot Leitner, waren in der Quali auf 13 gesetzt.
Gleich zu Beginn wurde klar, die vier würden sich nichts schenken. Den Fans wurde viel Qualität geboten, vor allem beim Smashen standen die Youngsters den Oldies um nichts nach. Die Österreicher konnten sich etwas absetzen. Präzises Spiel von Kindl und die Power von Leitner führten zu einer 3-Punkte-Führung. Mit gutem Side-out-Spiel hielten sie die knappe Führung, doch gelb-blau konterte, glich aus, ging in Führung. Eigenfehler der Schweden brachten Moritz und Laurenz wieder heran. Dann erster Satzball für die Skandinavier, den sie jedoch ins Netz schlugen. Beim zweiten Versuch klappte es: 19-21.
Nun waren unsere Jungs gefordert. Side-outs dominierten den Beginn von Satz 2. Dann eine Phase der leichten Dominanz des Heimteams. Mit 11-7 gab es eine recht komfortable Führung für Rot-weiß-rot. Konsequent weiter die Leistung des 1,84m großen Kindl und des 1,92m großen Leitner, bald waren es fünf Punkte Vorsprung. „Come on, Moxa!“, feuerte Leitner seinen Partner an. Dann Satzball Österreich, die Fans standen: doch Kindl servierte ins Netz. Ein gefühlvoller Rainbow-Shot von Kindl führte zum Satzausgleich mit 21-17.
Die Entscheidung begann, wie es zuvor aufhörte: Österreich mit Vorteilen, sofort wieder zwei Punkte vorne. Zum 10-10 eine falsche Augenentscheidung von Kindl, Ball fiel auf die Linie. Doch Leitner setzte am Netz nach. Es blieb spannend. Nach der Führung der Schweden: Matchball Schweden, Leitner wehrte diesen jedoch gekonnt mit einem starken Smash ab, legte gefühlvoll nach: Matchball rot-weiß-rot. Wieder Leitner, er tippte den Ball ins gegnerische Feld und entschied die Partie. Satz 3: 16-14.
Moritz Kindl/Laurenz Leitner vs. Pavel Shustrov/Alexey Gusev (RUS)
Die ÖVV-Jungs starteten gleich voll weg und heizten dem Centercourt ein. Trotz vieler Servicefehler am Anfang des Satzes zeigten sie sich sehr konstant im Angriff und konnten immer wieder ausgleichen. Mit einer starken Verteidigung und einem perfekten Line-Shot bauten sie ihre Führung auf 6:4 aus. Zur Satzpause konnten sich die Youngsters mit einer entspannten 12:9 Führung etwas ausruhen. Nachdem sich ein paar Eigenfehler einschlichen, schafften es die Russen sich wieder auf ein 12:13 anzunähern. Die Österreicher kämpften sich wieder nach vorne und bauten auf 18:14 aus. Die 18-jährigen Russen fanden jedoch wieder in ihr Side-out-Spiel und glichen zum 19:19 aus. Die rot-weiß-roten Nachwuchs-Talente nahmen sich ein Timeout und machten im Anschluss direkt den Anschlusspunkt. Durch Angriffsfehler der Russen kamen die Österreich zu Satzbällen. Die Russen bewahrten jedoch die Nerven und entschieden durch zwei aneinander folgende Eigenfehler von Kindl den Satz 25:23 für sich.
Die Österreicher hatten im zweiten Satz leichte Anfangsschwierigkeiten und hinkten den jungen Russen immer ein wenig nach. In der Satzpause lagen diesmal die Russen 12:9 vorne. Die Österreicher nutzten die Regeneration perfekt und schlossen direkt auf. Bei einem Stand von 12:11 gelang endlich der erste Break-Point. Bei 13:13 der Ausgleich. Kindl war „on Fire“ und verteidigte jeden Ball, jedoch fehlte noch ein wenig Glück um das Side-out zu machen. Ein Netzroller der Russen brachte die Führung von 19:15. Auch das nächste Side-out gelang den Österreichern nicht und somit gab es den ersten Satzball. Der Satz endete schließlich 15:21 für Russland.
Tobias Winter/Julian Hörl vs. Jakob Windisch/Samuele Cottafava (ITA)
Der 25-jährige Niederösterreicher Winter aus Aschbach und der 27-Jährige gebürtige Saalfeldener Hörl, wohnhaft in Wien, hatten im Vorjahr Silber in Baden hinter Doppler/Horst geholt und waren die Nummer 1 der Quali.
Das Match begann einseitig zugunsten der Österreicher. Doch dann traten die Italiener auf, kamen immer näher heran, glichen aus. Tobi Winter konnte kurzzeitig dem druckvollen Service nicht standhalten, die Italiener erspielten die Führung und hielten diese bis zum Satzball 17-20. Zwei Ballwechsel später machten Windisch/Cottafava das nötige Sideout zum Satzgewinn, 19-21.
Satz zwei begann ausgeglichen, Tobi und „Hörli“ erhöhten zum 8-6. Seitenwechsel. Mit guten, teils glücklichen Service-Punkten drehten die Italiener den Spielstand auf 10-13. Die Österreicher hätten spätestens jetzt alles geben müssen, um den zweiten Satz zu gewinnen. Allerdings konnten sie die Stimmung am Feld nicht zum Positiven drehen, und die Italiener blockten zum 16-20. Der abschließende Servicefehler von Julian Hörl war ein Spiegelbild der gesamten Partie: 16-21. Die Silbermedaillengewinner 2018 sind morgen nicht im Hauptbewerb vertreten. Beginn: 9 Uhr.