Krassnig dazu, dass die Letten sich gefreut hatten, sie in der Gruppe zu haben: „Das war wohl das Zeichen, das eher wir uns gefreut haben, die Letten in der Gruppe zu haben. Unglaubliches Spiel, hat mich gefreut am Centercourt spielen zu dürfen.“
Glatz: „Gruppenerster zu werden war unser Ziel. Jetzt haben wir es geschafft und sind glücklich, dass wir morgen nicht in der Zwischenrunde spielen müssen.“
Nik Berger, ÖVV-Sportdirektor Beachvolleyball: „Drei von sechs Teams haben die Gruppenphase überstanden. Bei den Jungs hat ein Team als Gruppensieger eine reelle Chance auf den fünften Platz oder sogar mehr, was unser Ziel war. Das Ergebnis spiegelt in etwa die Leistungen, die zu erwarten waren, wider. Die vielen Satzbälle, die nicht genutzt wurden, ist ein wenig auf das Alter der jungen SpielerInnen und der Unerfahrenheit zurückzuführen. Bei den Damen haben wir sicher ein wenig Aufholbedarf, die Leistung der Burschen ist bisher mehr als okay. Großartig der Kampfgeist von Julian und Jacob. Leider unbelohnt, aber wirklich toll.“
MÄDELS
Janka V./Rihs AUT [1] vs. Maaseide/Kaelo NOR [16]
Die 16-jährige Innsbruckerin Verena Janka (1,74m) und die Mödlingerin Rebecca Rihs (1,76m) lieferten sich mit den Norwegerinnen eine Side-out-Schlacht bis zum 13-13. Mit einem Ass und starken Break-Bällen zogen die Norwegerinnen davon zum 14-19. Die Österreicherinnen gaben nicht auf, doch Maaseide/Kaelo beendeten den Satz mit 17-21.
Mit einem guten Block von Verena gingen im zweiten Satz die Österreicherinnen 5-3 in Führung, gefolgt von einem Ass von Beccy. Die Norwegerinnen konterten, glichen aus. Ausgeglichen ging es weiter, 10-11 zur technischen Auszeit. Die Österreicherinnen blieben im Rückstand, hatten Schwierigkeiten bei der Annahme. Mit einem super Block verkürzte das rot-weiß-rote Nummer eins- Team auf einen Punkt, doch die Skandinavierinnen schafften das Side-out. Dann zogen sie davon, Österreich nahm das Timeout. Mit dem Side-out erspielten sich die Norwegerinnen den ersten Matchball, den Janka/Rihs abwehrten. Doch dann war es vorbei, der Ball war im Netz: 17-21.
Janka/Rihs wurden Gruppen-Dritte und können morgen in der Zwischenrunde den Sprung ins Achtelfinale schaffen.
Bruckner/Schuller AUT [29] vs. Cierna/Podhradska SVK [20]
Die 14 Jahre jungen Hartbergerinnen Marie Bruckner, 1,78m groß, und ihre Partnerin Eva Schuller, 1,72m groß, matchten sich auf Augenhöhe mit den Slowakinnen. Trotz ein paar Annahmefehler, konnten sich die Steirerinnen mit guten Blocks und Hits absetzen und 16-12 in Führung gehen. Sie setzten die Spielerinnen aus dem Nachbarland weiter unter Druck, blieben konstant und gewannen den Satz mit 21-15. Matthias Pack hatte seine Schützlinge perfekt auf die Partie eingestellt.
Umgekehrte Verhältnisse gab es allerdings in der Fortsetzung: Die Slowakinnen kamen ins Spiel und nun war überraschend Österreich unter Druck. Bald stand es 8-13 für die Slowakei. Die Konzentration bei Rot-weiß-rot war weg, Eigenfehler schlichen sich massiv ein. Maria und Eva kämpften, versuchten ins Spiel zurück zu kommen. Dann der erste Matchball für die Slowakei, Österreich glich nach einem Servicefehler und einem Superblock von Marie mit folgendem Ass aus. Dann Medical Timeout bei der slowakischen #1 Kristina Cierna. Bei der Fortsetzung kam es zu einem Out-Schlag der Slowakei, gefolgt von einem erfolgreichen Diagonal-Shot. Satzball Slowakei. Satzausgleich: 22-24.
Die Österreicherinnen waren nun völlig aus dem Spiel. Mit 0-4 hinten, mussten sie alle Reserven aktivieren. Sie gaben alles, wollten diesen Sieg. Die Steierinnen zeigten eine tolle Aufholjagd, ein sicheres Service von Eva und sensationelle Blocks von Marie brachten sie wieder heran – 9-12. Wieder Medical Timeout – diesmal von Österreich (Eva) genommen. Die Mittagshitze forderte ihren Tribut. Das Spiel ging weiter mit einem Servicefehler der Slowakei. Doch Side-outs beider Seiten brachten den ersten slowakischen Matchball, den die Steirerinnen abwehren konnten. Dann passierte einer der ersten Servicefehler und das Spiel war aus. Österreich verlor 13-15.
Somit mussten sich die Österreicherinnen sieglos aus Baden verabschieden.
De Meersman/Rabitsch AUT [27] vs. Gusarova/Siakidou CYP [22]
Die 16-jährige Innsbruckerin Kato De Meersmann (1,77m), die 15-jährige Magdalena Rabitsch (1,74m) aus Klagenfurt und die Zypriotinnen gaben sich eine sehr ausgeglichene, von Side-outs dominierte Partie. Gegen Ende des Satzes hatten die Insulanerinnen ein glücklicheres Händchen, gewannen 18-21.
Damit war vorerst das Ego der ÖVV-Youngsters angeknackst, Zyperns setzte sich in Satz zwei ab, führte 0-5. Erst bei 1-6 der erste Punkt für Österreich wegen eines Eigenfehlers der Südosteuropäerinnen. Doch ein Satz ist erst bei 21 zu Ende und mit sehr viel Herz kämpften sich die Innsbruckerin und die Klagenfurterin zurück in die Partie und übernahmen sogar die Führung. Nun wurde es dramatisch. Am Ende wurde die Mühe nicht belohnt: Zypern siegte doch noch 20-22.
ÖVV-Betreuerin Lisi Klopf: „Kato und Magdalena hatten es ganz schwierig, da die eigentliche Partnerin von Magdalena krank geworden war und sie kurzfristig zusammengeschlossen wurden. Dafür haben sie es tüchtig gemacht, die Gruppe war schwer und gegen Zypern haben ein paar Lucky-Bälle entschieden. Wir hatten einfach nicht das notwendige Quäntchen Glück. Verena und Beccy haben gegen Norwegen gut mitgespielt, für den Sieg war es aber zu wenig. Aber wir sind aus der Gruppe draußen und werden morgen am Centercourt alles geben, damit wir die beiden ins Achtelfinale bringen.“
ÖVV-Betreuer Matthias Pack: “Bruckner/Schuller haben trotz ihrer Niederlage ein Versprechen für die Zukunft abgegeben. Die haben eine starke Gruppe gezogen und sich teuer verkauft. Gegen Zypern darf man nicht verlieren (De Meersman/Rabitsch, Anm.). Da müssen wir uns für die Zukunft etwas überlegen. Am Aufschlag müssen alle Teams in Zukunft zulegen. Da sind wir international eindeutig hinten nach.“
BURSCHEN
Krassnig N./Glatz AUT [1] vs. G. Maia/Filipe POR [17]
Im zweiten Gruppenspiel, dem ersten Spiel des Tages am Centercourt, maß sich Österreichs Nummer eins bei den Burschen bei dieser U18-EM, der 16-jährige Neol Krassnig (1,96m) aus Grafenstein (K) und der 17-jährige Matthias Glatz (1,81m) aus Hartberg mit Portugal. Die Portugiesen konnten sich vor dem Technical Time-out einen Vorsprung erspielen, führten 9-11. Mit ein wenig Glück bauten sie die Führung aus. Die ÖVV-Youngsters ließen sich jedoch nicht beeindrucken, glichen aus. Noel sorgte mit dem genau gesetzten Hit für die 19-17-Führung. Mit einem Side-out holten sie sich den ersten Satzball, den sie zum 21-18 verwerteten.
Das Kärntner-Steirer-Duo hatte nun richtig Selbstvertrauen. Harry Dobeiner auf der Betreuerbank konnte sich über eine 3-Punkte-Führung freuen. Souverän dominierten die Burschen das Spiel. In weiterer Folge erhöhten sie den Servicedruck und die Gegenseite hatte Schwierigkeiten, den Ball zu kontrollieren: 12-6. Noel und Matthias ließen den Portugiesen keine Chance und erhöhten auf 18-10. In der Schlussphase verloren die Österreicher kurz den Faden. Time-out bei 18-12. Zurück am Court verwerteten sie, nach starkem Side-out-Spiel, den zweiten Matchball zum 21-13.
Krassnig N./Glatz AUT [1] vs. Namikis/Jankovskis LAT [16]
Im Spiel um den Gruppensieg in Pool A matchten sich die Österreicher mit den ebenfalls unbesiegten Letten. Im guten Spiel von allen Vieren konnten sich der Kärntner und der Steirer leicht absetzen, führten dank guter Side-out-Leistung und der Netzstärke des 1,96-Riesen Noel 10-7. Zur Technical Time-out schrumpfte der Vorsprung auf 11-9. Schlag, Verteidigung, Schlag, Verteidigung wechselten einander ab: 15-9. Zum Ende des ersten Durchgangs wurde es nochmal knapp, dann verschlugen die Letten und es gab drei Satzbälle für Rot-weiß-rot. Der Ball fiel wieder ins Aus: Satz eins war gewonnen.
Im zweiten Satz geriet Österreichs Nummer eins mit 5-7 in Rückstand, zeigte jedoch keine Nerven. Seiner Größe entsprechend schlug Noel den Ball über das Netz. Bei 9-9 übernahmen sie wieder die Führung im Match. Die Österreicher machten nun Druck, Lettland konnte dem nichts entgegenhalten. Wie zwei Routiniers spielten sie eiskalt den Satz herunter, boten dem Publikum eine große Show. Mit 21-14 gewannen sie Satz, Match und Gruppe und zogen direkt ins Achtelfinale ein.
ÖVV-Betreuer Harald Dobeiner: „Gruppensieg, Baby. Krassnig/Glatz haben die Top-Setzung optimal umgesetzt und sind immer besser ins Turnier gekommen.“
Stockhammer/Berger T. AUT [30] vs. Keinonen/Oksanen FIN [14]
Der 16-jährige, 1,87m große Klagenfurter Ben Stockhammer und der jüngste im ÖVV-Team, der 1,89m große 14-jährige Wiener Tim Berger, waren vor dem Spiel sehr nervös. Diese Nervosität zeigte sich auch zu Beginn des ersten Satzes in Form von unpräzisem Spiel, bei einigen Out-Bällen von Österreich. So konnten sich die Finnen absetzen, führten 8-13. Robert Nowotny redete intensiv in der Spielunterbrechung auf die Burschen ein, doch die 14-jährigen Finnen dominierten weiter. Souverän spielten die Skandinavier den Satz mit 16-21 heim.
Ausgeglichen begann Satz zwei. Mit gutem Service zwang Tim die Finnen zu Fehlern, die Österreicher gingen in Führung (8-6). Das Selbstvertrauen war zurück, jetzt funktionierten auch die Blocks von Ben. Bei 10-6 folgte Auszeit für Finnland. Glück für Finnland und Eigenfehler von beiden ließen die Skandinavier wieder aufholen, doch gingen die ÖVV-Spieler mit 12-9 ins Technical Timeout. Bald waren es sechs Punkte Vorsprung für Österreich. Mit 12-14 glichen der Klagenfurter und der Wiener in Sätzen ungefährdet aus.
Ganz klar war dann die Entscheidung. Kaum mehr ein Fehler bei Österreich: 15-8.
Stockhammer/Berger T. AUT [30] vs. Hadar/Day ISR [19]
Auch Ben und Tim hatten noch eine rechnerische Chance auf den Gruppensieg in Pool C. Und die zwei legten gleich ordentlich los, führten bald 10-4, beim Technical Timeout 13-8. Druckvoll ging es weiter, die Finnen wirkten, als hätten sie sich ihrem Schicksal ergeben. Die Österreicher spielten dann etwas schlampig und verwerteten erst den Satzball zum 21-17.
Die Schlampigkeit setzte sich im zweiten Satz fort, vorbei war die Dominanz des ÖVV-Teams. Bei 9-12 gingen die Teams in die technische Auszeit. Dann konzentrierten sich der Kärntner und der Wiener wieder besser, aber die Israelis hielten einen 3-Punkte-Abstand. Bei 17-20 das Break für Israel, dann Satzausgleich (17-21).
Dass es überhaupt einen Entscheidungssatz gab, hatten sich die Österreicher selbst zuzuschreiben. Zu cool waren sie vor allem am Beginn des vorigen Satzes an die Sache heran gegangen. Eng jedenfalls begann Satz drei. Die Gäste aus dem Nahen Osten setzten sich jedoch wieder ab, zu wenig konstant war das rot-weiß-rote Spiel. Auch hatten sie sich auf die Schläge von Berger in die rechte Ecke eingestellt, sodass kaum mehr Punkte von Tim so zu holen waren. Die Israelis präsentierten sich in der Entscheidung abgebrüht und fixierten den blau-weißen Gruppensieg mit 9-15.
ÖVV-Betreuer Robert Nowotny:“ Berger/Stockhammer schaffen mit einem Sieg in der Gruppe den erhofften Aufstieg in die K.o.-Runde. Ben zeigte mit sensationellen Blocks auf und Tim wird Österreich künftig auch noch viel Freude bereiten.”
Hiedl/Kitzinger AUT [28] vs. Kanavalau/Kotau BLR [12]
Julian Hiedl (195 cm groß, 17 Jahre) und Jacob Kitzinger (185 cm groß, 15 Jahre) überließen früh in der Partie den Gästen einen Vorsprung, machten dann entscheidende Fehler im Side-out und nahmen bei 12-16 ein Time-out. Die Österreicher kämpften sich zurück und schafften den Anschluss - 16-17. Zwei Breaks der Weißrussen waren genug, Satzball, 16-20. Kanavalau/Kotau verwerteten den zweiten Satzball zum 17-21.
Im zweiten Satz dominierten die Weißrussen klar, die ÖVV-Youngsters lagen zur technischen Halbzeit 7-14 hinten. Diesen Vorsprung konnten der Grazer und der Bleiburger nicht mehr ausholen und mussten sich 14-21 geschlagen geben.
Hiedl/Kitzinger AUT [28] vs. Boiko/Bublyk UKR [21]
Die beiden Ukrainer, bisher ungeschlagen, begannen erwartungsgemäß stark und setzten das Heimteam von Beginn an unter Druck. Mit 9-11 ging es in die technische Auszeit, die Österreicher powerten sich richtig aus, versuchten die Ukrainer nicht davonziehen zu lassen. Doch einige Servicefehler und auch technische Unsauberkeiten verunmöglichten, dass Julian und Jacob mithalten konnten, verloren Satz eins klar mit 15-21.
Enger ging es im zweiten Satz zu. Die Österreicher konnten sogar in Führung gehen, doch die Ukrainer schalteten einen Gang höher. Die Steirer gaben sich jedoch nicht geschlagen, bekanntlich wird nur ein Brief aufgegeben. Sie fighteten, sie schlugen, sie warfen sich, doch die Ukrainer hatten weder Mitleid noch gaben sie den Satz auf. Es blieb eine enge Kiste. Dann 19-18: die Jungs in weiß glichen aus. Ein Eigenfehler brachte das Break und Matchball Ukraine. Jacob schlug voller Frust ins Feld, wieder Ausgleich. Dann DIE Ralley des Tages, der Ball ging hin-und-her – Österreich machte den Punkt: Satzball Österreich. Doch die Ukraine glich aus, aber Servicefehler. Zweiter Satzball für die Steirer, doch wieder der Ausgleich. Dann der Matchball für die Favoriten. Abgewehrt. Was für eine Beachvolleyball-Show am Centercourt. Den nächsten ukrainischen Matchball wehrten die ÖVV-Jungs wieder ab. Und dann noch einen. Ein Netzroller von Jacob brachte den nächsten Satzball für Österreich. Wieder abgewehrt. 26-26. Was für eine Partie?! Wahnsinn, Österreich holte sich den Satz mit 28-26.
Vom Satzgewinn beflügelt starteten die Österreicher voller Motivation in Satz fei. Ein Side-out folgte auf das andere. Die Steirer waren „on fire“, lagen bald 8-5 vorne. Dann waren es fünf Punkte, die Ukrainer deprimiert – zeigten Nerven. Doch dann Glück für sie und plötzlich stand es wieder 10-9. Ein Krimi. Bei 11-10 eine Millimeterentscheidung – der Referee gab in Out, Punkt für die Ukraine. Österreich holte jedoch das Side-out. Dann ein Out-Ball Ukraine, doch Österreich schlug ins Netz. Dann der Matchball Österreich. Vergeben. Zweiter Matchball: SIIEEEG: 15-13!
Dobeiner: „Bei Hiedl/Kitzinger machte sich die kurzfristige Partner-Durchmischung nach dem Ausfall von Nils Antoni am Stärksten bemerkbar. So fehlte es öfter an der notwendigen Abstimmung. Was die Jungs im letzten Spiel gegen die Ukraine gezeigt haben, war soviel Herz und Kampfgeist, da zeigten sie ihr individuelles Talent. Großartig. Unfassbar. Ich bin sehr stolz auf die Burschen.“