Im Auftaktspiel des zweiten EM-Tages traf die Nummer eins des Turniers, die Österreicher Moritz Pristauz (21 J.) und Paul Buchegger (21 J.), auf die Israelis Amit Masuri/Rom Uziel. Nach gerade einmal einer Viertelstunde ging der erste Satz mit 21-12 an Österreichs Medaillenhoffnung. Nach in Summe nur 33 Minuten war das Spiel endgültig vorbei und mit 21-15 in Satz 2 der Sieg für das AUT1-Team fixiert.
Bei strahlendem Sonnenschein aber starkem Wind folgte am Nachmittag der zweite Tagesauftritt des Ö-Top-Teams gegen Lettland in der schönsten Sandkiste Österreichs. Die 21-jährigen Österreicher stellten gleich zu Beginn klar, wen sie als Chefs am Platz sahen und erarbeiteten sich einen kleinen Vorsprung. Doch Smits/Samoilovs wehrten sich, setzten nach und drehten den Satz zu einem 19-21. Unter dem strengen Auge von ÖVV-Betreuer Martin Plessl kämpften Pristauz/Buchegger um Satz 2 und den lupenreinen Gruppensieg. Mit 21-17 gelang das Mini-Comeback. Im entscheidenden dritten Satz ließen sie nichts mehr anbrennen und machten mit 15-10 den Gruppensieg klar.
Moritz Pristauz: „Im ersten Satz hatten wir mit dem Wind Probleme, da er oft gedreht hat. Wir sind aber besser ins Spiel gekommen, je länger die Partie gedauert hat. In der Mitte des zweiten Satzes sind wir richtig reingekommen und auch das Service hat dann funktioniert und die Letten haben Probleme mit der Annahme bekommen. Wir müssen jetzt mal die Auslosung abwarten, können uns den Gegner morgen mal in Ruhe anschauen.“
Paul Buchegger: „In der Halle gibt es ja keinen Wind und so war es für mich sehr schwierig. Die Letten haben ja ständig Wind daheim und sind das gewöhnt. Wir sind schon stolz, dass wir das noch gewonnen und die ‚Wind-Premiere’ bestanden haben. Morgen ist alles drinnen.“
In der zweiten Herrenpartie traf AUT3 – Moritz Kindl (18 J.) und Marian Klaffinger (20 J.) – auf Dänemark. Martin Trans und Jacob Brinck setzten die Österreicher massiv unter Druck. Doch die Nerven hielten und mit einem Super-Block von Klaffinger stand es 1-0 für Österreich (22-20). In Satz 2 schlugen die Dänen zurück und stellten auf 1-1. Im entscheidenden dritten Satz setzten sich Kindl/Klaffinger von Beginn an ab und erspielten sich eine 4-Punkte-Führung, die für ein souveränes 9-15 reichte. In ihrer zweiten Tagespartie trafen die Vormittagssieger auf Stoyanov/Kalchev (BUL). Souverän setzten sich die beiden Österreicher in zwei Sätzen klar durch (21-13, 21-15) und fixierten mit diesem zweiten Sieg den zweiten Platz in Pool B.
Spiel 3 am Centercourt bestritten der 20-jährige Felix Friedl und der 21-jährige Lucas Skrabal – AUT2 – gegen Huerta/Rojas aus Spanien. Bei 16-15 im ersten Satz ein Schreckensmoment: Medical Time Out Österreich. Friedl’s linkes Knie verletzt. Mit einem dick eingebunden Knie und unter strenger Beobachtung von Martin Streitberger, dem ÖVV-Physiotherapeuten, schlägt sich Friedl durch, der Satz wird zum Krimi und geht mit 21-23 an die Spanier. Bei 1-5 im zweiten Satz dann das W.o., das Knie hatte nicht gehalten, nach dem MR aber grünes Licht zum weiteren Antreten. Doch kurz vor Matchbeginn am Nachmittag, beim Einspielen, wurde klar: es geht nicht mehr. Die EM ist für die beiden vorbei, die Sympathie des Publikums ihnen trotz w.o. sicher.
Um die Mittagszeit übernahmen die Damen den Centercourt. Sophie „Fidschi“ Weber und Marilena Preiml (AUT3) trafen auf die Super-Youngsters Lysytsia/Dashevska, 16 und 15 Jahre jung. Die Mädels aus Ukraine entschieden den ersten Satz 18-21 für sich. Auch im zweiten Satz hatten die beiden 20 Jahre alten Österreicherinnen keine Chance und gaben auch diesen sehr klar mit 13-21 ab. Pool A gewinnen Matei/Vaida aus Rumänien, Weber/Preiml scheiden als sieglose Vierte aus.
Die Gegnerinnen für die 20-jährige Dorina Klinger und ihre 17-jährige Schwester Ronja (AUT2) in deren letzten Gruppenspiel im spannenden Pool G hießen Carro/Soler aus Spanien. Die Steirerinnen erspielten sich eine kleine Führung und sicherten sich den ersten Satz (21-17). In Satz 2 dann umgekehrte Vorzeichen: Die Spanierinnen waren mit bis zu drei Punkten Vorsprung voran, der Satzausgleich mit 19-21 eine Folge der wechselnden Side-outs. Die Mädels aus Deutschlandsberg fanden ab da nicht mehr in die Spur, lagen bald sechs Punkte zurück und verlieren Satz 3 mit 8-15. Immerhin sorgten die beiden für den ersten Satzgewinn bei den österreichischen Damen im gesamten Turnier, schieden jedoch ebenfalls sieglos aus. Der Sieg im Pool geht an Kholomina/Makroguzova (RUS).
Die 21-jährige Julia Radl und die 19-jährige Franziska Friedl kamen zum letzten Gruppenspiel Österreichs bei den Damen gegen die Nikolova-Schwestern aus Bulgarien zum Einsatz. Das AUT1-Team stellte diesen Status unter Beweis und entschied Satz 1 in aller Kürze mit 21-10 für Österreich. Der zweite Satz gestaltete sich zwar ausgeglichener, doch Österreichs Damen holten am Ende den ersten Sieg bei dieser Europameisterschaft mit 21-18. Als Gruppen-Dritte, der Sieg in Pool F geht an die Letten Graudina/Kravcenoka, vertreten Radl/Friedl Österreichs Damen morgen auch weiterhin.