Die Spiele im Detail:
In der ersten Partie des Tages mit rot-weiß-roter Beteiligung trafen die 16-jährige Julia (1,73m) und die 18-jährige Ronja (1,78m) auf die Italienerinnen Nicol Bertozzi/Claudia Scampoli. Unter den strengen Augen des ÖVV-Sportdirektors Nik Berger und des ÖVV-Präsidenten Gernot Leitner erspielen sich die Steirerinnen einen kleinen Vorsprung. Kurz zuvor hatte die Sonne das Kommando am Himmel übernommen. Diese Punkte heben das Selbstvertrauen und der erste Satz geht klar an das Heimteam (21:16). Nach zwei Side-out-Fehlern zu Beginn des zweiten Satzes dreht sich das Match, jetzt ist Coach Matthias Pack auf der Bank gefragt. Die Österreicherinnen fighten, doch Italien bleibt konzentriert. Italien macht keine Netzfehler mehr und punktet jetzt am Block. Vor allem Bertozzi dominiert am Netz. Doch die Steierinnen geben nie auf, sie kämpfen sich heran und gleichen zum 15-15 aus. Die entscheidende Phase bleibt spannend, ein Side-out-Krimi. Dann brechen die Italienerinnen die Gegenwehr, Satz zwei geht mit 18-21 an die Südeuropäerinnen. Im Entscheidungssatz gehen die Frauentalerin (Klinger) und die Trofaiacherin wieder in Führung. Es bleibt ausgeglichen und spannend. Dann setzen sich die Österreicherinnen ein wenig ab (11:9). Mit gutem Auge, gutem Service und stahlharten Nerven erkämpfen sich Julia und Ronja den ersten Matchball. Mit 15-11 machen sie den Sack zu.
Gleich darauf schlagen die ÖVV-Herren, Theo Reiter (1,82m) und Laurenz Leitner (1,92m), erstmals am Centercourt zu Baden auf. Die Gegner kommen aus den Niederlanden und heißen Matthew Immers und Yorick de Groot. Betreut werden der Dornbirner (Theo) und der Salzburger (Laurenz) von Tom Schroffenegger. Die U18-Staatsmeister aus dem Vorjahr zollen der an sie gesetzten Erwartungshaltung anfangs Respekt, die Niederlande dominieren das Match, setzen sich ab. Zeit für Schroffenegger, Zeit für einen mentalen Push (11-16). Doch die Niederländer machen weiter Druck, setzen bei 14-21 den Deckel drauf. Der Sportpsychologe stellt die rot-weiß-rote Nachwuchshoffnung neu ein, zu Beginn von Satz zwei präsentieren sich Theo und Laurenz entsprechend besser, halten mit. Das registriert auch der stolze Papa von Laurenz, der ÖVV-Präsident. Die Niederländer präsentieren sich jedoch sehr hochklassig, im letzten Teil des Satzes erhöhen sie den Druck und legen vor. Das Vorarlberg-Salzburg-Duo kann dem nichts mehr entgegensetzen, mit 17-21 geht auch Satz zwei nach Holland, die Enttäuschung bei den Österreichern ist groß.
Nach Schweizer Festspielen am Centercourt waren wieder „unsere“ Mädels und Burschen dran. Mitter/Klinger trafen in ihrer zweiten Partie auf Norwegen, auf Frida Berntsen/ Emilie Olimstad. Pack hatte seine ihm Anvertrauten gut auf die Skandinavierinnen abgestimmt, doch die Norwegerinnen sind mit allen Wassern gewaschen. Ergebnis: Eine Top-Partie mit wechselnder Führung. Bei 19-19 dann die Führung für Norwegen, gefolgt von einem gewonnen Duell am Netz (19-21). Satz zwei beginnt erfolgversprechend, die Steirerinnen gehen in Führung. Wieder setzen die Norwegerinnen nach, Ausgleich, Führung. Dank Julia hält Österreich den Abstand klein, Berntsen/Olimstad zeigen sich jedoch kompromisslos. Mit einem starken Service setzt sich Norwegen ab, 11:15. Bei stärkerem Wind machen die Skandinavierinnen weiter Druck, punkten kontinuierlich weiter. Rot-weiß-rot kämpft, doch die Norweger in grün stellen auf 14-19. Nach einem starken Service und einem „Doppelten Aufspiel“ ist die Partie vorbei, Österreichs Damen verlieren Spiel 2. Morgen Vormittag geht’s für die beiden Österreicherinnen weiter um ihre Chance auf Argentinien und Medaillen in Baden.
Matthias Pack, ÖVV-Damencoach:
„Ich habe gutes Beachvolleyball von den Mädels gesehen und es hat Spaß gemacht, Julia und Ronja heute zu coachen. Norwegen hat sich bärenstark präsentiert. Ich bin überzeugt, dass wir uns morgen noch weiter steigern werden.“
Die Gegner für Österreichs Herren waren am Nachmittag die Franzosen Clémence Vieira/Marie Nevot, welche in ihrer ersten Partie gegen Estland erfolgreich geblieben waren. Die jungen Österreicher präsentieren sich aufgeräumter, gut eingestellt, weniger nervös. Frankreich war sicherlich ein anderes Kaliber als die Niederländer im ersten Match. Am Anfang. Bei 16-16 dann ein erstes „Mini-Break“ für das Heimteam. Dann das Zweite – 19-17. Mit 21-18 geht Satz eins nach einem glücklicher Netzroller und einem Servicefehler an den Vorarlberger und den Salzburger. Im zweiten Satz reißt der Faden von Laurenz und Theo. In der Satzmitte geraten sie drei Punkte in Rückstand (9-12). Die Franzosen geigen auf, punkten nun konsequent. Laurenz, er feiert morgen seinen 18. Geburtstag, und der bereits 18-Jährige Theo, wehren sich wacker gegen den Satzausgleich. Die Franzosen setzen sich in einem spektakulären Ballwechsel durch und stellen auf 1:1 in Sätzen. Tom Schroffenegger auf der Bank würde wohl am liebsten selbst auf den Court stürmen, doch ist er vielleicht ein Jahr zu alt ;-) für dieses Turnier. Doch ist das ist gar nicht notwendig. „Das Händchen“ Theo Reiter und „Net-Gun“ Laurenz Leitner können das selbst. Dann reißt der Faden jedoch wieder, Frankreich verteidigt sensationell und bringt sich nicht nur zurück ins Spiel, sie übernehmen gar erneut die Führung. Beim 12-13 fordert Theo das Publikum, doch Frankreich ist eiskalt. Den Krimi hätte niemand gebraucht. Frankreich kennt keine Gnade, macht den Matchball bei 13:15!
Tom Schroffenegger, ÖVV-Herrencoach:
„Die Burschen haben sehr gut gekämpft und phasenweise sehr gutes Beachvolleyball gezeigt. Morgen wird der Court gerockt. Versprochen!“
Nik Berger, ÖVV-Sportdirektor:
„Laurenz und Theo gaben das Spiel selbst aus der Hand. Im zweiten Satz spielten sie sehr souverän und konzentriert. Leider fehlt im dritten Satz die nötige Stabilität und sie gerieten früh in Rückstand, den sie nicht mehr aufholen konnten. Jetzt heißt es Abschalten, den Kopf frei bekommen und morgen topfit gegen Estland gewinnen, um somit den Gruppenaufstieg zu sichern. Julia und Ronja überraschten positiv, trotz wenig gemeinsamen Trainings, konnten sie ihr bestes Spiel abrufen. Bevor sie morgen gegen England spielen steht Regeneration am Programm.“