Viertelfinal-Partien:
Huerta A./Menéndez ESP [11] vs. Ermacora/Pristauz AUT [1] 2-0 (21-16, 21-18)
Sivolap/Yarzutkin RUS [4] vs. Smedins T./Regza LAT [6] 2-0 (21-10, 21-18)
Prudel/Miszczuk POL [10] vs. Huber A./Dressler AUT [3] 0-2 (18-21, 18-21)
Doppler/Horst AUT [2] vs. Sekerci/Urlu TUR [5] 2-1 (21-18, 23-25, 15-12)
Semifinal-Partien:
11:00 Uhr: Doppler/Horst AUT [2] vs. Huber A./Dressler AUT [3]
12:00 Uhr: Sivolap/Yarzutkin RUS [4] vs. Huerta A./Menéndez ESP [11]
DOPPLER/HORST vs. Selçuk Sekerci/Safa Urlu
In der letzten Herren-Entscheidung des Tages traf die Nummer zwei des Turniers, die Titelverteidiger aus Österreich, auf die Türken Selçuk Sekerci/Safa Urlu. Nach drei Punkten für die Türkei machte Clemens seinem Ärger Luft und schlug eine Granate ins gegnerische Feld. Bei 5-6 zeigte Alex erstmals seine Finesse in der Verteidigung. Im Vergleich zu gestern schlugen die Türken diesmal kaum, erst zum 8-8 versuchten die Türken ihre gestrige Stärke zu verwenden, doch die rot-weiß-roten Stars sind von Trainer Robert „Nowo“ Nowotny gut vorbereitet worden: Punkt für Österreich. Das Match blieb jedoch eine enge Kiste. Zum Technical Timeout stand es 10-11. Mit einem Ass glich Clemens aus. Die Partie erfuhr jetzt einen Neustart, das Stadion kochte. Nach guter Netzarbeit gingen DH in Führungen, führten 17-15. Die Türken gaben sich nicht geschlagen, verkürzten auf 18-17, doch ein gut gesetzter Smash von Clemens und ein Ass von Alex brachten Satzball 1. Dieser konnte noch abgewehrt werden, die anschließende Ralley brachte DH als Sieger hervor, die sich somit den Satz mit 21-18 sicherten.
Mit phantastischer Unterstützung der rund 1600 Fans im Stadion am Centercourt gingen die Golden Boys 2018 wieder in Führung. Ein perfekt gesetzter Schlag von Doppler brachte zwar erneut die Führung, doch die Türkei konterte. Jetzt regierte das Side-out. Wieder konnten sich die Vizeweltmeister von Wien 2017 absetzen, führten zur technischen Halbzeit 12-9. Der perfekte Zeitpunkt für die erste Donauwalzer-Welle im Stadion. Sekerci ist jedoch am Block auch kein Ahnungsloser, so schafften die Türken nicht nur den Ausgleich, sondern gingen in Führung. Das goldene Händchen von Horst brachte den Ausgleich zurück, dann ein erneuter Service-Fehler. Dann ein Schockmoment: der Turnierarzt, Dr. Reinhard Schmidt musste aufs Feld und Doppler behandeln. Aber alles in Ordnung und es ging weiter. Und die Partie blieb eng. Bei 19-19 der Ausgleich mit einem Netzroller, gefolgt von einem Satzball für die Türkei. Doch Doppler ist eine Macht am Netz und blockte zuerst den Ausgleich für Österreich, danach den Matchball Nr. 1. Nachdem sie diesen vergaben, blockte der 2-fache Europameister erneut, aber auch Nummer 2 konnten sie nicht verwerten. Wieder war es Clemens, der dieses Mal mit aller Kraft schlug, aber wieder konnten die Türken abwehren. Und dann passierte das Unfassbare: Die Türken schaffen den Turnaround und gewannen 23-25.
In der Entscheidung spielten die Österreicher ihre Routine aus, kombiniert mit unglaublicher Power, setzten die Türken gehörig unter Druck, führten 6-3. Der erfolgreichste Beachvolleyball Österreichs aller Zeiten und der erfolgreichste Spieler der Baden-Geschichte legten weiter nach, fischten, schlugen, servierten nun hervorragend. Die Türken konnten dieses Niveau nicht mitgehen, lagen bald 11-7 zurück. Das Side-out brachte das 14-11 und drei Matchbälle. Den zweiten nutzen sie: 15-12, Doppler/Horst stehen im Semifinale, morgen, Pfingstmontag.
Alex: „Der Plan war sicher nicht, dass wir auf drei Sätze spielen. Aber wir haben unsere Chancen nicht genutzt. Aber das Publikum ist ein Wahnsinn, großartig. Wir freuen uns auf morgen.“
Clemens: „Die Unterstützung des Publikums ist für uns ein enorm wichtiger Faktor, ganz klar - vor allem im Baden. Die gesamte Tribüne ist voll, das haben sich die Veranstalter echt verdient. Wir spielen Baden als Vorbereitung für Olympia 2020. Selbst, wenn es nur ein rein österreichisches Turnier wäre, würden wir trotzdem spielen. Das Publikum ist einfach seit Jahren so gut. Ich glaube man hat es bei unserem Match gesehen - wir spielen hier sehr gern und haben unglaublichen Spaß am Feld.“
Clemens: „Meine Kniescheibe hat kurzfristig richtig weh getan, was uns wahrscheinlich zwei bis drei Punkte gekostet hat. Aber jetzt ist alles wieder ok - und wir freuen uns auf das Halbfinale morgen. Wir sind unter den letzten vier Teams des Turniers, und morgen geht's um die Medaillen.“
HUBER/DRESSLER vs. Mariusz Prudel/Mikolaj Miszczuk (POL)
Bei den Herren mussten der 33-jährige Huber (1,79m) und der 25-jährige Dressler (1,97m) gegen Mariusz Prudel/Mikolaj Miszczuk (POL), die gestern von Doppler/Horst in die Zwischenrunde geschickt worden waren, antreten. Der Auftakt für das rot-weiß-rote Duo in diesem Viertelfinale begann optimal. Unsicherheit bei Polen, ein Ass gab Österreich viel Sicherheit, bald führten die ÖVV-Spieler 7-2. Trotz der Block-Stärke von Dressler und der Geschwindigkeit in der Verteidigung von Xandi Huber war der Satz knapp, die Polen kamen besser ins Spiel. Im letzten Drittel drehten die „Hausherren“ auf, holten sich den Satz mit 21-18.
Im zweiten Satz waren die Polen besser aufgestellt, hielten die Partie offen, gingen in Führung. Damit wurde das Spiel der Österreicher fehleranfälliger, bald lagen sie drei Punkte hinten. Beim Technical Timeout stand es jedoch 10-11, alles offen. Mit einem Ass übernahmen Huber/Dressler zum 14-13 die Führung. Ausgeglichen ging es weiter, mit gutem Auge holten sich die Österreicher den ersten Matchball, Huber verwandelte in Rückenlage den Smash zum 21-18. Satz. Match. Semifinale.
Huber: „Ich habe so viele schöne Erinnerungen in Baden, so viele Freunde in Baden, zweite Heimat sage ich immer, ich liebe es hier zu spielen und ich freue mich auf morgen. Seit es Klagenfurt nicht mehr gibt, ist Baden bei mir die Nummer eins.“
Dressler: „Es passt so gut zwischen uns. Die Konstanz muss passen. Da kommt es dann nicht darauf an, wer der Größte oder Schnellste, sondern nur wer der Konstanteste.“
ERMACORA/PRISTAUZ vs. Alejandro Huerta Pastor/César Menéndez Ortego (ESP)
Die M&Ms, der gebürtige Innsbrucker Martin (2,03m), 25-Jahre, und der gebürtige Grazer Moritz (1,92m), 23 Jahre jung – bekamen es in ihrem Viertelfinale mit Alejandro Huerta Pastor/César Menéndez Ortego (ESP) zu tun. Beide Teams starteten mit einem starken Service. Huerta brachte mit seinem Service viel Power ins Spiel und Menéndez blockte alles runter, sodass sich eine Führung von 2-6 erspielen ließ. Der spanische Blockspieler war nicht zu bremsen und der 2,03m-große Martin hatte keine Chance. Nach einer 4-9-Rücklage legten die Österreicher einen Zahn zu und schafften es auf 7-9 aufzuholen. Bei einem Rückstand von 10-16 gaben die ÖVV-Jungs nochmal Gas und näherten sich den Spaniern wieder auf 13-16. Die Spanier spielten ein sehr konstantes Spiel und beendeten den Satz mit 16-21.
Im zweiten Satz fanden die Österreicher etwas schneller hinein, aber die Konstanz der Spanier machte ihnen weiter das Leben schwer. Österreich hinkte immer ein paar Punkte hinten nach und fand nicht das richtige Rezept gegen die starken Spanier. Die Angriffsmacht gab ihnen immer mehr Selbstvertrauen und pushte sie zu einer 13-16-Führung. Kurzer Konzentrationsverlust der Spanier half den M&Ms wieder auf 16-17 heranzukommen. Es wurde zu einem immer spannenderen Kopf-an-Kopf-Rennen, mit spanischen Vorteilen. Durch einen massiven Block wurde der erste Matchball der Spanier verwertet. Endstand Satz 2: 21-18.