Pristauz (1,92m) und Buchegger (2,05m), beide 21 Jahre alt, trafen auf die Russen, die in Moskau beim 3*-World Tour-Turnier erst vor zwei Wochen Dritter geworden waren. 2013 hatten sie den U18 Europameistertitel in Molodechno gewonnen, die ÖVV-Jungs unterlagen ihnen damals im Finale. Die Wiederauflage dieser Begegnung vor vollem Haus begann zunächst nach Wunsch. Doch bald riss der Faden für Österreich. Die Windverhältnisse, speziell für den Hallenspieler Buchegger sehr schwierig, trugen dazu bei, dass Russland sich fünf Punkte absetzen konnte. Mit vollem Einsatz kämpfte Österreichs Nummer eins bei dieser EM beherzt um ihren Traum. Doch die 2,07m große Blockmaschine Stoyanovskiy funktionierte zu gut, auch sein Partner Yarzutkin zeigte Top-Beachvolleyball. Mit 18-21 ging der erste Satz an Russland. Buchegger und der U22 EM-Silbermedaillen-Gewinner Pristauz fighteten in Satz 2 weiter gegen die Nummer 4 des Turniers. Die zeigten sich jedoch völlig unbeeindruckt und ließen der Heimmannschaft keine Chance. Mit 14-21 zogen die Moskauer souverän ins Finale ein.
Die zweite Halbfinal-Paarung der Herren hieß Mol/Berntsen (NOR) gegen Loiseau/Gauthier-Rat (FRA). Der Norweger Mol ist amtierender U22 Europameister, im Endspiel 2016 besiegte er mit Christian Sørum Österreichs Top-Mann Moritz Pristauz und Maximilian Trummer in zwei Sätzen. Der dritte Platz ging damals an die Franzosen. Nach anfänglicher Ausgeglichenheit erarbeiteten sich die Norweger einen kleinen Vorsprung, hielten ihn, und der erste Satz endete mit 21-18 für die Skandinavier. Im zweiten Satz waren die Fronten geklärt. Von Anfang an zeigten Mol/Berntsen wer die Chefs am Centercourt sind, siegten mit 21-7 und fixierten mit einem Gesamtscore von 2-0 die Finalteilnahme für Norwegen.
Im ersten Semifinalspiel der Damen waren die Stuttgarterinnen Lisa Arnholdt/Leonie Welsch auf die Rumäninnen Adriana-Maria Matei/Beata Vaida getroffen. Bei schwierigen Windverhältnissen schafften die Deutschen eine unglaubliche Aufholjagd von 2-10 zum 18-18. Nach vier abgewehrten, der erste Satzball für Deutschland, die Führung wechselte hin und her. Mit 31-29 ging der Satz dann doch an die Deutschen. Die Rumäninnen holten sich mit 16-21 den Satzausgleich. In der Entscheidung wiederholte sich der Krimi, wieder ziehen die Rumänen ein wenig weg, Deutschland holt auf, doch diesmal haben Matei/Vaida das Glück auf ihrer Seite und ziehen mit einem 22-20 ins Finale ein.
Weiter war es mit der hochkarätigen Paarung Kholomina/Makroguzova (RUS) und Gerson/Böbner (SUI) gegangen. Die amtierenden U21 Vize-Weltmeisterinnen aus Moskau preschten am Anfang des ersten Satzes gleich einmal voran, die Schweizerinnen holten aber auf und entschieden den ersten Satz mit 21-15 für sich. Der zweite Satz war wesentlich knapper und durchgehend auf Augenhöhe, endete mit 21-19 für Russland, Ausgleich nach Sätzen. In Satz Nummer 3 hatten die jungen Schweizerinnen der russischen Dominanz nicht mehr viel entgegenzusetzen, 15-8. Das Finale zwischen Russland und Rumänien ist perfekt.